Problemlösen gehört mitunter zu den exekutiven Funktionen (Müller und Klein  2019) und ist bei einer dysfunktionalen Störung dieser unmittelbar betroffen. Ein Auftreten der Störung des Problemlösens und der Konzeptbildung bei Kindern wird zudem als Teil der umschriebenen Lernstörungen, genauer der nichtsprachlichen Lernstörungen, angesehen (Knievel und Petermann  2008). Im ICD-10 gibt es keine eigenständige Diagnose, jedoch fällt eine Störung der Problemlösekompetenz unter F88, welche sonstige Entwicklungsstörungen beschreibt (Dilling et al. 2015).

Die Diagnostik der Störung des Problemlösens und der Konzeptbildung umfasst neben einer umfassenden Exploration und Anamnese standardisierte Verfahren, die die Merkmale

  • Komplexität
  • Konnektivität
  • Dynamik
  • Intransparenz
  • Polytelie

enthalten.

Das bedeutet, dass nach Möglichkeit viele Variablen in das Problem involviert sind und berücksichtigt werden müssen, zudem sollten diese Variablen miteinander in Verbindung stehen, nicht zwingend linear, die Zusammenhänge sollten nicht überall dieselben sein, das System sollte sich einerseits aufgrund der Tätigkeit der Person verändern, aber auch andererseits autonom im Laufe der Zeit, zudem sollten die Zusammenhänge dem Probanden nicht klar sein und es sollte mehrere Ziele geben, die auch in Konflikt miteinander sein können und sollen.

Um das Vorausplanen zu testen, werden standardisierte Verfahren verwendet, die Planungsfähigkeit, Frustationstoleranz, Umdenken, Entscheidungsverhalten, systematisches Probieren, Heuristiken etc. in allen möglichen Varianten abfragen.