Wissenswertes auf einen Blick

Die generalisierte Angststörung des Kindesalters wird in Kapitel F93 im ICD-10 beschrieben und fällt unter den Überbegriff „Emotionale Störungen des Kindesalters“ (American Psychiatric Association 2018; Dilling et al. 2015). Diese tritt auf, wenn Kinder oder Jugendliche intensive Ängste und Sorgen haben, zum Beispiel über Arbeits- oder Schulleistungen und dabei diverse Symptome zeigen (zum Beispiel Somatisierung).

Unter emotionale Störungen des Kindesalters fallen laut ICD-10 vor allem Angststörungen, wie auch die generalisierte Angststörung des Kindesalters. Dabei ist zu beachten, dass es durchaus Ähnlichkeiten zu den allgemeinen Diagnosen der generalisierten Angststörung, der Sozialangst und der phobischen Störungen gibt, die Symptomatik in der Kindheit jedoch anders auftritt und somit eine eigene Kategorie erstellt wurde (Dilling et al. 2019). Laut DSM-5 gehören auch Panikstörung und Depression zu den emotionalen Störungen des Kindesalters (American Psychiatric Association 2018). Wie häufig emotionale Störungen bei Kindern auftreten, lässt sich teilweise nur schwer feststellen. Jedoch zeigten zum einen britische Forscher, dass 4% der Kinder von 5-16 Jahren emotionale Probleme aufweisen (Green et al. 2005). Zum anderen hat eine ähnliche Studie aus den USA ergeben, dass sich im Alter zwischen 3 und 17 Jahren eine Prävalenzrate von 4,7% in Bezug auf Angststörungen und Ängstlichkeit und 3,9% in Bezug auf Depression ergibt. Zudem war in dieser Studie die Häufigkeit einer Erkrankung bei Jungen doppelt so hoch wie bei Mädchen (Centers for Disease Control and Prevention 2013). Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedenen Formen der Angststörungen: Bei der Panikstörung treten Panikattacken auf, die nicht durch äußere Reize ausgelöst werden (Ogundele  2018). Die generalisierte Angststörung im Kindesalter ist gekennzeichnet durch Sorgen über mehrere Ereignisse und Aktivitäten hinweg, wie beispielsweise Leistungen in der Schule (Dilling et al. 2019). Trennungsangst ist durch Angst im Zusammenhang mit der tatsächlichen oder erwarteten Trennung von einer Bezugsperson gekennzeichnet, welche in einer unüblichen Ausprägung und einer abnormen Dauer über die typische Altersstufe hinaus auftritt (Dilling et al. 2019). Bei der Störung mit sozialer Ängstlichkeit sind Betroffene Fremden gegenüber misstrauisch und Angst tritt in neuen, fremden oder sozial bedrohlichen Situationen auf (Dilling et al. 2019). Mit diesen Angststörungen gehen zudem eine Reihe von physischen Problemen einher, wie beispielsweise eine erhöhte Herzrate, Kurzatmigkeit, Schwitzen, Zittern, Brustschmerzen, Bauchschmerzen und Übelkeit (Ramsawh et al. 2010).