Zum Problemlösen wurden mehrere Projekte durchgeführt, einerseits wurde das komplexe Problemlösen beforscht, andererseits das gemeinschaftliche Problemlösen.
Gemeinschaftliches Problemlösen
Im Rahmen dieses Projekts wurden die PISA 2015-Daten analysiert. Es wurden alle gemessenen Hintergrundvariablen mit
der Leistung beim gemeinschaftlichen Problemlösen in Verbindung gesetzt und analysiert, ob und wenn ja, welcher Zusammenhang zwischen dem jeweiligen Hintergrundmerkmal und der Leistung beim Problemlösen besteht. Aus den Erkenntnissen werden und wurden Empfehlungen für den Unterricht und auch für die individuelle Förderung abgeleitet.
Ziel des Projekts war es, Modelle zu generieren, mit denen die Leistung beim gemeinschaftlichen Problemlösen vorhergesagt werden kann, dies um Unterricht und Förderung in diesem Bereich gezielt verbessern zu können.
ERGEBNISSE
Es zeigt sich, dass der Unterricht einen wesentlichen Beitrag leisten kann, um Kompetenzen beim gemeinschaftlichen
Problemlösen zu fördern (v.a. Inhalte wie Gleichungssysteme lösen können aber auch das Lösen innermathematischer
Aufgabenstellungen wirken sich auf die Kompetenz, komplexe Probleme lösen zu können, aus; beim gemeischaftlichen
Problemlösen sind Unterrichtsarten von deutlich mehr Bedeutung als beim komplexen Problemlösen). Auch individuelle
Merkmale wie der Zugang zu Problemfragestellungen, Vorerfahrungen, die Selbstwirksamkeit und das Interesse an Problemszenarios sind mit den Leistungen signifikant korreliert
Komplexes Problemlösen
Im Rahmen dieses Projekts wurde systematisch die Kompetenz, komplexe Probleme zu lösen in Verbindung mit allen bei PISA 2012 erhobenen Kontextvariablen für das beste und das schwächste OECD-Land sowie Österreich und Deutschland, ausgenommen jener Kontextvariablen zur Sprache/Migration, da sowohl in Korea als auch in Chile der Migrantenanteil bei weniger als einem Prozent liegt. Die Bildungsaspiration wird ebenfalls nicht analysiert, weil diese keine Einflussgröße, sondern vielmehr Folge daraus ist bzw. sein kann, wie gut komplexe Probleme gelöst werden können.
ERGEBNISSE
Der Einfluss des Unterrichts ist in allen vier untersuchten Ländern höher als der Einfluss der Indizes zur Familie, wobei offenbar insbesondere die Vertrautheit mit mathematischen Konzepten und die Erfahrung mit innermathematischen Aufgaben mit der Leistung beim Test zum komplexen Problemlösen in Verbindung stehen.
Die Vertrautheit mit mathematischen Konzepten und mit innermathematischen Aufgaben scheint ein Schlüssel zu einer guten Fähigkeit beim komplexen Problemlösen zu sein.
Schülerinnen und Schüler, die mathematische Konzepte wie lineare Gleichungen kennen und verstehen sind jenen Schülerinnen und Schülern, die kein Verständnis dafür haben oder nur davon gehört haben beim komplexen Problemlösen deutlich voraus. Das Lösen-Können von Gleichungen scheint eine Basiskompetenz zu sein, die einen Erfolg beim komplexen Problemlösen wahrscheinlicher werden lässt
Problemlösen 2.0
Im Rahmen dieses Projekts wurde der Einfluss von Persönlichkeitsmerkmalen und moderierenden Merkmalen wie zum Beispiel der Umgang mit Stress mit der Fähigkeit, komplexe Probleme zu lösen in Verbindung gebracht.
ERGEBNISSE
Schizotypische, histrionische, abhängige und depressive Akzentuierungen sind mit der Fähigkeit negativ korreliert, resiliente, handlungsorientierte, gestaltungsmotivierte Personen sind erfolgreicher als Personen, die diese Eigenschaften nicht haben.