Nach Anamnese und Exploration werden Textproben durchgesehen, weil diese sehr aufschlussreich sein können (Auslassungen / Verdrehungen / Wörter werden lautgetreu bzw. nicht lautgetreu geschrieben / Buchstaben werden verwechselt), bevor standardisierte Testverfahren zum Einsatz kommen. Die standardisierten Verfahren sollten bei einer umfassenden Diagnostik einerseits das Lesen von Wörtern und Pseudowörtern zum Inhalt haben, andererseits Wort- Satz- und Textverständnis sowie einen Rechtschreibteil mit ausreichend Wörtern, um feststellen zu können, wo genau die Probleme liegen (s/ß, b/p; k/ck; i/ie; Doppellaute; ä/e). Sowohl das synthetische Lesen („Zusammenlauten können“) als auch das automatisierte Wortgedächtnis („Wortspeicher“) sollten abgeprüft werden. Der Ausschluss einer Intelligenzminderung oder Lernbehinderung sollte obligat sein (ideal: sprachfreier Intelligenztest).