Die Dyskalkulie (Rechenstörung) fällt – wie die Lese-Rechtschreibstörung – unter die umschriebenen Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten und damit unter den Code F81 im ICD-10 (Dilling et al. 2015). Die Rechenfertigkeiten von Kindern mit Dyskalkulie sind massiv beeinträchtigt, was bedeutet, dass schon das Mengeneinschätzen oder einfache Additionen oder Subtraktionen Probleme bereiten. Dieser Beitrag beschreibt die Störung, um – wie auch bei einer Lese und / oder Rechtschreibschwäche entsprechende Förderungen frühzeitig in Anspruch nehmen zu können und zu wissen, wo genau der Förderbedarf liegt (Subtypenerkennung…).
Dyskalkulie ist neben der Lese-Rechtschreibstörung eine der häufigsten Entwicklungsstörungen mit einer Prävalenzrate von circa 5%, wobei Mädchen etwa gleich häufig, beziehungsweise etwas häufiger davon betroffen sind als Jungen (von Aster 2017) und beschreibt ein Defizit in den Rechenfertigkeiten, bei welchem betroffene Kinder vor allem Einschränkungen im Durchführen der Grundrechnungsarten aufweisen (Dilling et al. 2015). Wie auch die Legasthenie tritt statistisch gesehen eine Dyskalkulie also bei ca. einem Kind pro Klasse auf und bringt naturgemäß – wie jede Teilleistungsstörung – eine Vielzahl von Folgeproblemen mit sich.